...of „Father Mag. Dr. Emeka Emeakaroha“ (Pfarrer von Obergrafendorf, NÖ) at the „Madonna Austrian Hospital“ 2019, Nigeria
Es braucht manchmal nur etwas Engagement, um Menschen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen!
Das 4. Projekt in Folge in Umunohu, Nigeria (einem Dorf im ehemaligen Biafra) ist abgeschlossen:
1. Projekt AUGENOPERATIONEN:
Tatsache: Mehr als 100 Personen sind in 5 Tagen Cataract(=grauer Star) operiert worden: grosse Freude findet sich wieder in den Ausdrücken „I can see, God bless you“ !
Das Team: 2 Augenchirurgen und OP Schwestern aus Wiener Krankenhäusern. Im „Madonna Austrian Hospital“ können sie für die Woche ihres Einsatzes dank Prof.Dr.Faschinger über sehr gute Infrastruktur verfügen und somit eine hohe Erfolgsquote erreichen!
Wunsch: mehrere OP Teams, um während der Zeit der „Mission“ im Jänner/Februar 2020 mindestens 300 Cataractoperationen durchführen zu können!
2. Projekt ALLGEMEINE CHIRURGIE:
Tatsache: 110 Patienten freuen sich über neue Lebensqualität ohne Nabel- und Leistenbrüche!
Das Team: 4 allgemeine Chirurgen/Innen und 2 Anästhesistinnen aus Amstetten
Unter schwierigsten Bedingungen mussten sie, mit unglaublich viel Können, Enthusiasmus, Freude und Engagement, ihre Professionalität beweisen! Das in einem Container im Oktober „vorausgeschickte“ Equipment kam nämlich am Freitag 17:00 im „Madonna“ an - am nachfolgenden Samstag früh morgens, sind wir nach Österreich zurückgeflogen….
Wunsch: Mit dem entsprechenden Equipment gleich von Beginn an starten und evt. mit einem zusätzlichen Chirurgenteam sehr viel mehr Operationen durchführen zu können!
3. Projekt OPTIK:
Tatsache: 3500 Menschen wurden mit rund 4500 Brillen versorgt, können wieder sehen und somit selbstbestimmt leben!
Das Team: Das Optikprojekt ist in der Zwischenzeit sehr gut aufgestellt!
Ein ganz persönliches „Thank you“ an meine jungen Kolleginnen für ihren Einsatz und ihre Freude, schlecht sehende Menschen zu versorgen. Ein bemerkenswerter Aspekt dieses sozialen Projektes: diese jungen Damen haben 3 Wochen ihres Jahresurlaubs und mehr als € 1000.-- investiert, um zu helfen!
Wunsch: wir benötigen dringend für die Screeningtests in Emeka‘s neuer Schule einen Autorefraktometer!
4. Projekt SCHULE:
Als wir, die Projektteilnehmer die riesige Baustelle der Schule 2018 besuchten, waren wir beeindruckt von der Grösse Emeka‘s Vision und beeindruckt von der Tatsache, dass genau ein Jahr später der Unterricht bereits mit 600 Kindern, in aus österreichischer Sicht unglaublich geordneten Bahnen, stattfindet! Die Räume sind fast fertig, hie und da fehlt noch ein Fenster, nicht alle Unterrichtsräume haben Schreibpulte für die Schüler zur Verfügung…. Wichtiger ist:
- die christlich/soziale Philosophie, bis zu 1000 Kinder in dieser Schule mit einem hochqualifizierten Lehrpersonal - vom Kindergarten bis zur Maturaklasse - zu unterrichten
- die Schneiderwerkstatt, in der angehende Schneiderinnen einen „Lehrabschluss“ machen können und z.B. die Schuluniformen angefertigt werden
- ein Schwerpunkt: ein ökologisch zukunftsorientiertes Unterrichtsfach anzubieten
- diese Kinder und Jugendlichen so zu beeinflussen, dass sie durch Bildung ihr Leben in die eigenen Hände nehmen, ihre Zukunft selbst gestalten können und Verantwortung übernehmen müssen!
5. Projekt KINDERPATENSCHAFTEN:
Ganz besonders am Herzen liegt Father Emeka die finanzielle Unterstützung von Kindern, um diese in die Schule schicken zu können. Es gibt in Nigeria in dem Sinn keine „Kinderarbeit“, jedoch müssen Kinder armer Familien beim Anbau von Gemüse und Obst, beim Verkauf auf dem Markt, im Haushalt, beim Wasserholen etc. helfen. Mit € 100.-- pro Jahr werden diese Kinder stattdessen in der Schule, teilweise bis zur Matura, unterrichtet. Dies bedeutet eine gesicherte Zukunft für dieses Land - wir, die wir die Grundlagen im Madonna Austria Hospital für eine intakte Gesundheitsversorgung schaffen, erhoffen uns - und ich bin sicher dass dies der Fall ist - aus den Reihen dieser Schüler unsere Nachfolger zu finden!
Das sind die nackten Zahlen des Projektes 2019. Dahinter jedoch verbergen sich so viele, für uns in Österreich unvorstellbare, Schicksale und Emotionen: Elend und Lachen, Freude und Betroffenheit, Sorgen und Träume, Glück und Tränen, und doch so viel Lebensfreude!
Neben den professionellen Aspekten der Projekte ergeben sich naturgemäß für jeden der österreichischen Teilnehmer ganz eigene, sehr persönliche Erlebnisse. Diese sozialen, gesellschaftlich relevanten Erfahrungen sind speziell für die jungen „Neuen“ eine grossartige, bereichernde Erfahrung.
Und als generelles Fazit aus österreichischer Sicht freue ich mich von den meisten Teilnehmer/innen von 2019 zu hören: Ich komme nächstes Jahr wieder mit!
Ich möchte mich bei allen, die mit ihren Brillen-, Sach- oder Geldspenden zum Gelingen dieser Projekte wesentlich beigetragen haben, ganz herzlich bedanken!!
Barbara Kainzner