In Obergrafendorf ist Afrika zu Hause



Ein buntes Fest mit Rhythmus, Tanz und Gotteslob

Die Pielachtalhalle in Obergrafendorf wurde beim Afrikafest am 17. Juli zum großen Kontinent der Begegnung zweier Kulturen, Völker und Nationen. Kaplan Dr. Emeka Emeakaroha hat einen Hauch Afrika nach Obergrafendorf gebracht und zu diesem Fest der Völkerverständigung geladen.

Kirche von Ober-Grafendorf

Wie jedes christliche Fest am schwarzen Kontinent begann auch das Afrikafest mit einer festlichen Messe, die bei den hunderten Mitfeiern große Begeisterung auslöste. Schon der Einzug der Priester, Diakone und Ministranten zeigte durch die afrikanischen Rhythmen und Gesänge die Lebendigkeit dieser Feier auf. "Es ist schön, dass uns alle eines verbindet - unser Glaube", sagte Pfarrer Msgr. Peham zur Begrüßung und Kaplan Emeka ergänzte: „Es ist die Liebe Gottes, die uns zu Geschwistern gemacht hat".

Das grose Anstellen





So wurden bei der Messe auch die Lesungen, Fürbitten und Gebete in vier Sprachen gesprochen: Deutsch, Englisch, Igbo und Zambia. Auch wenn manches nicht verstanden werden konnte, war das gemeinsame Anliegen dennoch spürbar – Christen feiern über alle Grenzen hinweg ihre Gemeinschaft im Glauben. Der Obergrafendorfer Kinderchor der "Kirchenmäuse" sang das Halleluija und der Chor der Jungscharkinder stimmte das Kyrie an. Aus Arbesbach war der Chor "Voices" angereist und die afrikanische Musikgruppe mit ihren mitreißenden Rhythmus- und Klanginstrumenten kam aus Oberösterreich.

Predigt von Dr Emeka


Kirchenmäuese



Liebe kennt keine Rassen

Kirche von Ober-Grafendorf

Diakon Othmar Ableidinger aus Großsiegharts, der bereits dreimal Gast in Umunohu in Nigeria war, hob in der Predigt auf Deutsch und Englisch das Grundanliegen der Botschaft Jesu hervor, die da lautet: Gott ist die Liebe. Dies käme in den Liedern und Tänzen der Afrikaner besonders gut zum Ausdruck, sagte er. Liebe kenne keine Rassen, keine Herren und keine Sklaven.

Auch die Gabenprozession zeigte afrikanisches Gepräge: Früchte wie Bananen und Ananas und Gemüse wie Yams, das Hauptnahrungsmittel in Nigeria, wurden zum Altar gebracht. Die Kollekte der Gläubigen ist diesmal für der Unterstützung behinderter Menschen im Heimatdorf Emekas Umunohu-Ihitte in Nigeria, vorgesehen.



Kirche von Ober-Grafendorf

Auch wenn die Messe über zwei Stunden dauerte, fanden dies die Anwesenden weder lang noch anstrengend. Rhythmus, Gesang, Klatschen und Tanz trugen förmlich die Mitfeiernden in die afrikanische Mentalität mit hinein und ließen eine andere, aber ausdrucksstarke Art der Verehrung Gottes erfahren.



Kirche von Ober-Grafendorf



Begegnung - ein Baustein des Lebens

Nach der Messfeier erklärte der Obergrafendorfer Bürgermeister Karl Vogl, dass Begegnung ein Baustein unseres Lebens sei. Er überreichte Kaplan Emeka Emeakaroha eine Spende des Gemeinderates in Höhe von 600.- Euro zur Unterstützung des Projektes für Behinderte. Landtagsabgeordneter Dr. Martin Michalitsch bezeichnete das Fest als Brückenbau von Mensch zu Mensch. „Hier ist zu spüren wie es sein kann, wenn man mit Menschen anderer Kulturen und Sprachen zusammenkommt". Auch der Nigerianische Botschafter in Österreich, Biodun Owoseni war mit seiner Gattin Sally anwesend.

Festsaal von Ober-Grafendorf

Festsaal von Ober-Grafendorf während eine afrikanische Gruppe tanzt



Buch: Erfahrungen eines Afrikaners in Österreich

Am Ende der Messe präsentierte Kpl. Dr. Emeka Emeakaroha sein Buch "Erfahrungen eines Afrikaners in Österreich", in dem er teils anekdotenhaft, teils ernst, seine ersten Eindrücke und Erfahrungen in dieser für ihn einst unbekannten Welt niederschrieb. „Ich habe versucht, die kulturellen Unterschiede zwischen meiner Heimat Nigeria und Österreich aufzuzeigen“, sagte er. Im Buch sind aber auch die Erfahrungen gesammelt, die seine österreichischen Freunde bei den Besuchen in seinem Heimatdorf Umunohu gemacht haben.Bestellungen über e-Mail möglich oder telefonisch: 02742/398-315 bzw. Den Abschluss fand das Fest mit einer afrikanischen Agape, bei der die Blasmusik Obergrafendorf und die afrikanische Musikgruppe spielten.

(Bericht: Herr Pflügl, Juni 2007))