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Super war`s, echt bereichernd und sehr sehr interessant!


Gern erinnere ich mich an die vielen vielen Kinder, die ausgesprochen herzlichen Menschen, die Gastfreundschaft, die dampfende rote Erde und an das Duschen im Dunkeln, die sensationellen Autofahrten auf den maroden Straßen, an das Joggen im grünsaftigen Platanenbusch, an den Hahn, der morgens um 5:30h gekräht hat, an das Mopedfahren mit 13 Mopeds, an den Medizinmann, den wir in der Abendämmerung getroffen haben, die bunten, regen Märkte, die mitreißenden Gottesdienste, die tollen Begegnungen mit Leuten von Regierung und Universität, die Arbeiter im Steinbruch, die köstlichen Erdnüsse, Orangen und Limetten, der überaus freundliche und entspannte Papa von Emeka und Emekas herzige Nichten ChiChi und Adaeze, die uns auf Schritt und Tritt begleiteten!!!

Die Vorfreude war groß, endlich mal nach Afrika zu reisen, gemeinsam mit meinem Freund Christian ein kleines Abenteuer zu bestreiten. Aufgrund meiner Flugangst war ich im Vorfeld zugegebenermaßen gedanklich mehr damit beschäftigt, wie ich den langen Flug von mehr als 6h überstehen sollte, mit Zwischenstopp in Frankfurt, dann in Abuja auch noch einmal landen, das war mir beinahe zuviel. Wir hatten dann auch ordentlich Turbulenzen. Aber auf eine seltsame Art und Weise war ich ganz ruhig, ganz untypisch. Ich bin überzeugt das hat damit zu tun, dass ich mich dank Emekas beruhigender Worte und der gesamtem Gruppe gut aufgehoben und getragen gefühlt habe.

Spannend war, dass  sich da ein Grüppchen von zunächst sich weitgehend nicht bekannten Menschen traf. Darunter zwei Lehrerinnen, und zwar Monika mit den Fächern Religion und Sport, Helene, eine passionierte viel bereiste Vollblutlehrerin, Lisa, eine durch und durch sozialistisch gesinnte Krankenschwester aus der Schweiz, Livia, eine Schülerin aus der Schweiz, Madeleine, eine Sonderpädagogin und ihr Freund Harald, der beim Kinderfernsehen arbeitet, Jaqueline, eine Bürokauffrau aus Deutschland, Dr. Jutta, eine Ärztin aus Leidenschaft und Entwicklungshelferin, Ingrid, eine pensionierte Bankdirektorin mit Botschaftserfahrung, Bartholomäus, ein Pater aus Göttweig, mein Freund Christian, ein Biologe und ich, eine Psychologin.

Wir haben viel diskutiert. Natürlich weil es berührend und traurig zu sehen war, wie das Land heruntergewirtschaftet worden ist und wie hart der Alltag für die Menschen dort in Nigeria ist. Die soziale Not ist dort omnipräsent. Dies spiegelten auch die zahlreichen Gespräche und Begegnungen mit den Menschen aus Umunoha und Umgebung wider, die große Sehnsucht auf ein besseres Leben.

All das hinterläßt bei uns ein tieferes Verständnis und Bewußtsein, dass es nicht selbstverständlich ist, wie gut es uns geht und dass es großes Glück bedeutet, auf die Butterseite gefallen zu sein. Dass die kleinen Spenden nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind und dass man angesichts der Baustellen leicht den Überblick verliert, wie überhaupt anzufangen. Ich bewundere Emekas Ausdauer. Ich bewundere Emeka nicht zuletzt aufgrund seiner Einstellung und die seiner Familie, armen Menschen zu helfen, ihnen Bildung und eine bessere Gesundheit zu ermöglichen, zu helfen wo sie können. Diese Haltung ist eine, die für uns nicht selbstverständlich ist, dass Reichere den Armen helfen.

Wir sind froh, dass wir das gemacht haben und dankbar dass wir Emeka und seine Familie, die lieben Mitreisenden und die vielen lieben Menschen dort in Nigeria kennenlernen durften!

Mag. Maria Th. Furtlehner
(Klinische- und Gesundheitspsychologin aus Wien)